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Die 5 größten Erziehungssünden – So macht ihr es besser!

Die 5 größten Erziehungssünden – So macht ihr es besser!

Die Frage nach der richtigen Kindererziehung ist wohl eines der größten Mysterien der heutigen Zeit. Die einen meinen die einzig wahre Methode gefunden zu haben und diese jedem aufzwingen zu müssen, die anderen wissen vor Unsicherheit und Überforderung nicht vor und zurück. Fakt ist aber: Jedes Kind ist anders und die ultimative Erziehung für alle Kinder gibt es nicht. Erziehungssünden aber, die gibt es und eine ist schlimmer als die andere. Auch wenn jeder seine eigene Art der Erziehung hat, so sollten die fünf größten Erziehungssünden nicht Bestandteil davon sein. Welche das sind und wie ihr es besser machen könnt, wollen wir euch im Folgenden zeigen.

Wenn es um die Kindererziehung geht, so hat jeder das Gefühl mitreden und und seinen Senf hinzugeben zu dürfen. Freunde und Verwandte berichten uns von ihren Erfahrungen und sagen was sie für richtig halten. So weit, so gut. Wenn nun aber auch noch Fremde auf der Straße meinen, euch ihre Meinung aufdrücken zu müssen – nur weil das Kind im Supermarkt einen Trotzanfall bekommen hat – geht das entschieden zu weit!

Gewalt

Gewalt an Kindern | © panthermedia.net / Josef Müllek
Gewalt an Kindern | © panthermedia.net / Josef Müllek

Gewalt ist keine Lösung und sollte nie – wirklich niemals – Bestandteil der Erziehung eines Kindes sein. Leider ist häusliche Gewalt noch immer weit verbreitet und die psychischen Schäden die ein Kind dabei davon trägt halten ein Leben lang und können zu schlimmen posttraumatischen Belastungsstörungen führen. In vielen Haushalten ist noch immer der Glaube vertreten, ein leichter Klaps zur richtigen Zeit wäre harmlos und gut dafür, die Situation zu unterstreichen. Doch auch wenn es den Kindern körperlich nicht weh tut, sind die seelischen Schmerzen nicht auszudenken. Wenn ihr wütend seid, verlasst lieber das Zimmer und atmet kurz durch. Keinem Elternteil sollte jemals „die Hand ausrutschen“. Oder wollt ihr etwa, dass euer Kind jedes Mal zusammenzuckt, wenn ihr eine schnelle Bewegung macht?

Konkurrenz

Konkurrenz unter Eltern | © panthermedia.net / SIphotography
Konkurrenz unter Eltern | © panthermedia.net / SIphotography

Nicht nur der Druck auf Kinder wird immer größer, auch die Eltern sehen sich einem enormen Druck ausgesetzt. In der Kita ist das eigene Kind das einzige, was noch nicht laufen kann, in der Schule wird es vom Klassenbesten geärgert, weil es nur die zweitbeste Klassenarbeit geschrieben hat. Es heißt immer „Kinder können so grausam sein“, dabei sind es die Eltern, die die Kinder dazu machen. Egal ob bei Krabbelgruppen, Schulfesten oder Elternabenden: Der Konkurrenzkampf unter den Eltern ist ein immer größer werdendes Problem und wirkt sich letzten Endes nur negativ auf das Verhalten der Kinder aus. „Mein Kind konnte schon mit einem Jahr sprechen, meines kann schon das gesamte 1×1, usw.“. Hat man erst einmal seinen Konkurrenzpartner gefunden, kann das ewig so weiter gehen.

Natürlich ist man vom eigenen Kind vollkommen überzeugt und wird es verteidigen, wenn jemand wagt, es schlecht zu machen. Lasst euch auf solche kindischen Diskussionen aber gar nicht erst herab. Wenn ein anderes Kind etwas besser oder schneller kann, neigen wir schnell dazu unseren Nachwuchs unter Druck zu setzen, um diesen vermeintlichen „Defizit“ so schnell wie möglich zu begleichen. Was darunter leidet ist das Selbstwertgefühl unserer Kinder, unsere Beziehung zu ihnen und mögliche Freundschaften zwischen zwei Kindern, die aber durch den erbitterten Konkurrenzkampf der Eltern unmöglich gemacht wird. In jungen Jahren kennen Kinder so etwas wie Konkurrenz nämlich noch gar nicht.

Über- / Unterforderung

Resultierend aus einem Konkurrenzkampf kann auch eine enorme Überforderung entstehen. Jedes Kind entwickelt sich und lernt in seinem eigenen Tempo. Bei den einen geht das eben schneller als bei den anderen. Schulische Überforderung kommt in einigen Fällen direkt aus der Schule von den Lehrern, in den meisten Fällen wird der Grundbaustein für die schulische Überforderung aber von den Eltern gelegt. Natürlich sind gute Noten und die Unterstützung beim Lernen und den Hausaufgaben wichtig, ihr solltet es euch aber nicht zu Lebensaufgabe machen, euren Kindern bei den Hausaufgaben zu überwachen und sie dazu zu zwingen mehrere Stunden am Tag zusätzlich zu lernen, um gute Noten mit nach Hause zu bringen.

Zukunftsdenken ist wichtig, in der Grundschule muss aber noch nicht an den Durchschnitt der Abiturnote gedacht werden. Wenn das Kind in seiner Freizeit dann auch noch eine Sportart ausüben und ein Instrument erlernen soll, für das in der Freizeit zusätzlich geübt werden muss, ist die Überforderung perfekt. Auch Kinder können Burnout kriegen!

Die Gefahr der Unterforderung entsteht schon sehr früh. Wenn wir nichts mit unserem Baby unternehmen, ihm die Welt zeigen und es dabei keinen Umweltausflüssen aussetzen, hat das zur Folge, dass es unterfordert ist und sich nicht richtig entwickeln kann. Das gleiche gilt für die Freizeitgestaltung im Grundschulaltern. Wenn die Schule erst einmal angefangen hat, ist die Gefahr der Unterforderung minimiert, davor müssen wir aber mit lehrreichem Spielzeug, Ausflügen in die Natur und ausgiebigen Bastel- und Herumtobestunden die Kleinen beschäftigen. Aber Achtung: Hier besteht wieder die Gefahr der Reizüberflutung und Überforderung!

Fazit

Kindererziehung: Bei ihnen können wir das meiste richtig, aber auch eine ganze Menge falsch machen. Die größten Erziehungssünden wie körperliche und seelische Gewalt liegen auf der Hand, schnell verfällt man aber unbewusst in einen Konkurrenzkampf und somit in Überforderung, oder – in jungen Jahren – Unterforderung. Wenn wir diese drei „Sünden der Kindererziehung“ vermeiden, werden unsere Kinder glücklich aufwachsen und können sich genau in ihrem Tempo entwickeln.

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