Aufgrund steigender Lebensmittelskandale, sowie aufgrund steigernder Aufklärung über die schädlichen Inhaltsstoffe industriell hergestellter Lebensmittel, entscheiden sich viele Konsumenten für biologisch angebaute Lebensmittel. Sie vertrauen, dass sie sich mit Bioprodukten gesund, ohne Zufuhr von jeglichen Pestiziden, Hormonen oder Antibiotika ernähren. Sogenannte Biolebensmittel gibt es schon in jedem herkömmlichen Supermarkt und der Preisunterschied zu „normalen“ Produkten, ist nicht wesentlich höher. Doch sind wirklich alle Bioprodukte bio und somit gesund?
Inhalt
Was heißt überhaupt bio?
In einer biologischen Landwirtschaft werden Umwelt sowie Ressourcen bestmöglich geschont, indem auf Gentechnik und jegliche chemische Bepflanzungsmittel, verzichtet wird. Seit Herbst 2001 werden Lebensmittel, die aus biologischer Landwirtschaft hergestellt wurden, mit einem Bio-Siegel gekennzeichnet. Dieses Siegel kann freiwillig vom Produzenten auf das jeweilige Produkt gegeben werden. Das EU-Bio-Logo ist jedoch verpflichtend für alle Produkte, die in der EU unter strengsten Bio-Richtlinien, produziert und verpackt wurden.
Was ist nun das EU-Bio-Logo?
Seit Juli 2012 werden werden alle verpackten Produkte, die innerhalb der EU biologisch hergestellt wurden, mit dem sogenannten EU-Bio-Logo gekennzeichnet. Bioprodukte, die unverpackt aus der EU stammen oder importiert werden, können mit dem EU-Bio-Logo markiert werden. Das Logo ist ein Blatt mit zwölf weißen Sternen auf grünem Hintergrund. Öko-Kontrolleure inspizieren in regelmäßigen Abständen die Betriebe, die biologisch produzieren. Diese unterliegen einer strengen EU-Öko-Verordnung. Jedes kontrollierte Produkt bekommt die Nummer von der Kontrollstelle.
Eier, Fleisch, Milchprodukte, Obst, Gemüse, Getreide, Süßwaren und auch schon Körperpflegeprodukte gibt es als bio in Supermärkten zu kaufen. Jegliche Bioprodukte, die in der EU hergestellt wurden, tragen das EU-Bio-Logo. Laut der Zeitschrift „Ökotest“ ist Bio-Obst und -Gemüse bis zu zweihundert Mal weniger mit Pflanzenschutzmitteln behandelt worden, als konventionell hergestellte Produkte. Unabhängig von diesem Testergebnis war, ob das Obst oder Gemüse nun in einem Supermarkt oder Bioladen war.
Bio ist nicht gleich Bio
Vielmals ist bei Discountern das Bio-Obst und -Gemüse viel billiger als in Bioläden. Das liegt daran, dass die Supermärkte die Preise bei den Erzeugern sehr nach unten drücken. Sehr zum Nachteil der Erzeuger, denn diese können kaum mit dem Verdienst leben. Das Bio-Obst in Supermärkten hat lange Transportwege hinter sich und dies ist nicht sehr umwelt- und ressourcenschonend. Außerdem sind die Biolebensmittel im Supermarkt sehr viel in Plastik eingepackt und auch auf die optimale Tierhandlung wird hier nicht geachtet.
Die EU-Öko-Verordnung schreibt vor, dass die Zutaten für Biolebensmittel 95% biologisch und die restlichen 5% nicht biologisch sein müssen. Die drei Bio-Anbauverbände DEMETER, BIOLAND und NATURLAND haben deutlich strengere Richtlinien als die EU. Bei diesen Verbänden werden noch weniger nichtbiologische Zusätze bei der Herstellung von Lebensmitteln eingesetzt.
Auch die artgerechte Tierhaltung ist bei diesen Verbänden sehr wichtig und unterliegt strengen Richtlinien. Bei der Tierhaltung aus Betrieben, die nur das EU-Bio-Logo haben, wird weniger auf den Tierschutz geachtet. Dort heißt es zum Beispiel: „Ein Leiden der Tiere, einschließlich Verstümmelung, ist während der gesamten Lebensdauer der Tiere, sowie bei der Schlachtung, so gering wie möglich zu halten.“
Bei einem Fruchtjoghurt von Demeter werden echte Früchte eingesetzt und der Geschmack ist dementsprechend natürlicher. Bei einem Bio-Fruchtjoghurt aus der EU, wird mikrobielles Lab, das aus dem Pilz Mucor mihei gewonnen wird, verwendet. Demeter-Bauern setzen sich auch engagiert gegen das Bienensterben ein. Hier wird die Ganzheitlichkeit sichtbar, in der der Mensch in Harmonie mit der Natur lebt.
Fazit
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Es zeigt sich, nicht überall wo bio draufsteht, ist auch hundertprozentig bio drin. Zu empfehlen ist, bei den Produkten sowohl auf die Verpackung, sowie auf eine artgerechte Tierhaltung zu achten. Am besten man kauft saisonales Obst in einem Bio-Supermarkt, denn dort wird auf Plastikverpackungen verzichtet. Bei Demeter bekommen sie hundertprozentige Bioprodukte und dort wird auch geachtet, dass sie regionale Produkte anbieten. Wer es gerne noch persönlicher hat, kann seine Bio-Lebensmittel auf einem Biomarkt kaufen oder direkt auf einem Biobauernhof.