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Reboarder Test | Warum Reboarder so empfehlenswert sind!

Reboarder Test | Warum Reboarder so empfehlenswert sind!

Reboarder TestWer Kinder hat, sorgt sich selbstverständlich um ihre Gesundheit und Sicherheit. Darunter fällt natürlich dann auch der Kindersitz für das Auto. Gerade bei so einer Anschaffung sollte keinesfalls gespart werden. Wer hier an der Qualität spart, setzt im schlimmsten Fall die Gesundheit und vielleicht sogar das Leben seines Kindes aufs Spiel. Ein Autounfall kann immerhin erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Leben des Kindes haben.

Seit einiger Zeit sind die sogenannten „Reboarder“ im Gespräch. Nach einer neuen EU-Richtlinie sind sie inzwischen sogar für Kinder bis zum 15. Lebensmonat verpflichtend. Reboarder sind Kindersitze für das Auto, welche rückwärts ausgerichtet sind. Es gibt sie im Gewichtsbereich von 9-25 Kilogramm Körpergewicht und uns ist es ein Anliegen, über die Reboarder zu berichten.

Was spricht gegen den Reboarder?

Im ersten Moment fallen einem Uninformierten nur Nachteile ein, die ein rückwärts ausgerichteter Kindersitz im Auto mit sich bringt. Man kann das Kind schlechter über den Rückspiegel beobachten, es schreit vielleicht schneller, weil es seine Eltern bzw. den Elternteil nicht sieht, ihm wird vom „rückwärtsfahren“ übel, die Befestigung im Auto ist unheimlich kompliziert und die Sitze kosten sicher viel mehr als ein vorwärts gerichteter Sitz.

Wer sich selbst bereits oberflächlich informiert hat, wird außerdem feststellen, dass die Reboarder unter anderem bereits vom ADAC getestet und nicht besonders gut abgeschnitten haben. Das liegt aber nicht daran, dass die Kindersitze schlecht sind oder keine Sicherheit für das Kind bieten, sondern daran, dass die Handhabung ungewohnt und daher anfangs sehr kompliziert wirkt. Vor allem wenn der jeweilige Wagen nicht über ISOFIX-Gurte verfügt und Zusatzgurte notwendig sind, muss man sich wirklich erst mit dem System anfreunden. Da Einbaufehler aber natürlich die Gefahr bei einem Unfall erhöhen, sind die Testergebnisse schlechter als der Reboarder eigentlich ist.

Die meisten dieser Vorurteile und Klischees sind unhaltbar. Jedoch lässt sich nicht leugnen, dass einerseits die Handhabung des Reboarders zumindest zu Anfang komplizierter und umständlicher ist als bei herkömmlichen Kindersitzen, was jedoch reine Übung und Gewohnheit ist. Zum anderen ist es wahr, dass die Reboarder teurer sind als vorwärts gerichtete Kindersitze. Dies sollte aber kein Ausschlusskriterium sein, wenn es um die Sicherheit des Kindes geht. Wenn es wirklich am Geld mangelt, kann man sich übrigens zum Beispiel auf Baby-Flohmärkten und Auktionsportalen nach einem gebrauchten Modell umsehen. Abgesehen davon sind Reboarder aber mittlerweile auch über bekannte Händler wie Amanel oder Amazon günstig zu beziehen*. Es gibt also keinen Grund, warum man einen Reboarder nicht kaufen sollte!

ADAC Kindersitz-Test 2013

Vorteile des Reboarders

Die Vorteile des Reboarders lassen sich nicht von der Hand weisen und sprechen für sich. Vor allem die wesentlich höhere Sicherheit, die der Reboarder dem Kind bei einem Unfall bietet, ist das ausschlaggebende Argument für einen Kauf. Dies haben auch die nordischen Studien zu diesem Thema ergeben.

Dadurch, dass das Kind rückwärts ausgerichtet sitzt, wirken die Kräfte bei einem Autounfall völlig anders, als wenn es in Fahrtrichtung schauen würde. Zum einen bei einem Frontalaufprall – was die häufigste Unfallart ist: Das Kind wird bei einem Frontalzusammenstoß des Wagens in den Reboarder hineingepresst und nicht nach vorne geschleudert. Das ist gut, denn die gesamte Kraft kann so in die Rückenlehne übertragen werden.

Was bei einem Frontalaufprall übrigens besonders wichtig ist: Bei Kindern ist der Kopf im Verhältnis zum Körper noch überproportional groß und schwer. Bei einem herkömmlichen Kindersitz wird dieser durch die wirkenden Kräfte extrem belastet, was durch die noch nicht stark ausgeprägte Nackenmuskulatur sowie die Überproportionalität extreme Auswirkungen haben kann. Während Erwachsene oftmals nur mit einem Schleudertrauma davon kommen, kann es beim Kind viel schlimmer ausgehen. Beim Reboarder ist dies nicht der Fall, denn hier wird der Kopf durch den Kindersitz gehalten. Das Risiko, Kopf- oder Halswirbelverletzungen davon zu tragen, ist durch einen Reboarder erheblich geringer.

Doch nicht nur Frontalzusammenstöße, sondern auch alle anderen Arten von Aufprall werden vom Reboarder besser abgefangen als von vorwärts ausgerichteten Kindersitzen. Für Unfälle, bei denen der Aufprall seitwärts des Fahrzeugs erfolgt, haben Reboarder einen Seitenaufprallschutz. Erfolgt der Crash über das Heck, hat das Kind den Vorteil, dass es eine höhere Knautschzone hat, denn durch die rückwärtige Ausrichtung ist es weiter vom Unfallherd entfernt.

Durch die Sitzweise wirken bei Unfällen nur geringe oder im besten Fall keine Belastungen auf Kopf, Nacken und Wirbelsäule, während bei einem vorwärts gerichteten Kindersitz Kräfte von bis zu 300 kg auf den kleinen Körper einwirken können. Welche Verletzungen dies mit sich bringen kann, will man sich gar nicht vorerstellen. Wie oben bereits angesprochen wurden diese Sicherheitsaspekte im Rahmen der nordischen Studien festgestellt. Diese haben den Vorteil der Reboarder erkannt, was letztlich Grundlage des so genannten „i-Size“ ist.

Was ist i-Size?

FazitAusgangspunkt für die i-Size-Verordnung ist die Überarbeitung der Vorschriften für Kindersitze. Seit Juli 2013 ist hierzu eine neue EU-Richtlinie in Kraft, welche sicherstellen soll, dass Kunden den sichersten Kindersitz finden und kaufen können. Erste Änderung gegenüber den alten Vorschriften ist, dass die Kindersitze inzwischen nach Größe und Gewicht und nicht mehr nach Alter klassifiziert werden. Das soll den bisher unverständlichen Vorschriftenwald, der manchmal mehr zu Verwirrung als zu Hilfe geführt hat, beseitigen.

Was aber viel wichtiger ist: Dank der nordischen Studien wurde festgelegt, dass Kinder in Zukunft bis zum 15. Lebensmonat rückwärts gerichtet fahren müssen, da dies erheblich sicherer für sie ist. In Skandinavien werden die Reboarder sogar bis zu einem Alter von bis zu vier Jahren verwendet, um das Kind weiterhin zu schützen. Laut Studien sterben daher in den nordeuropäischen Ländern so gut wie keine Kleinkinder bei Autounfällen.

Fazit zum Reboarder Test

Durch die neue EU-Richtlinie und die i-Size-Verordnung wird es Pflicht, Kinder bei Autofahrten in einem rückwärts gerichteten Kindersitz unterzubringen. Die Anschaffungskosten mögen die einen oder anderen Eltern erst einmal schwer schlucken lassen und auch die ersten Versuche, den Kindersitz richtig einzubauen, werden sie vielleicht Nerven kosten, aber wenn diese beiden Hindernisse überwunden sind, kann man sein Kind beruhigt bei jeder Autofahrt mitnehmen. Denn das Wissen, das Beste für die Sicherheit seines Kindes getan zu haben, kann durch nichts anderes aufgewogen werden.

Große Gefahr in der Familie: Wenn Eltern ihre Kinder gefährden

Bildquellen
Artikelbild: ©panthermedia.net spe
Mitte-Unten: ©panthermedia.net jaminsonmoses

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